Bei der 17. Auktion des Auktionshauses Schlegel vom 5.-6. Oktober kamen erneut Liebhaber verschiedenster  philatelistischer Richtungen auf Ihre Kosten.

Die Auktion wurde mit vier ausdrucksstarken Sonderteilen eingeleitet: Während sich die Bieter angesichts eines derzeit allgemein breiten Angebotes bei den Luxemburger Erstausgaben zurückhaltend zeigten, griffen sie bei dem kleinen, aber erlesenen Angebot RUSSLAND umso entschlossener zu. Auch die Ästhetik des bayrischen Klassikteils stand hoch im Kurs, achtzig Prozent der Lose fanden neue Besitzer, angeführt vom Typenmischpaar 1 Kreuzer gelb mit dekorativer Entwertung (Los 248) mit einem Ergebnis von 1.360 EUR (inkl. Aufgeld, ohne MwSt.). Abgerundet wurde der Auktionsauftakt durch den postgeschichtlichen Akzent, den das vielseitige Angebot DESINFEKTIONSPOST 1673-1972 setzte. Hier konnte unter anderem Los 368 (855, „K.K.F.POST 11“-K1 auf Feldpostbrief aus ROMAN nach MÜNCHEN) für einen Zuschlag von 2.200 EUR vermittelt werden.
Der folgende Sammlungs- & Nachlassteil zog – fast schon traditionell – ein starkes Publikum an. Bereits zur Vorbesichtigung hatte das geographisch ausgewogene Sammlungsangebot großes Interesse erregt und erfuhr auch im Auktionssaal gute Nachfrage bei angemessenen Steigerungen. Insbesondere ein Nachlass aus Berlin – aufgeteilt in 76 Lose – traf auf lebhaften Zuspruch und erzielte ein Gesamtergebnis von 105.000 EUR. Ein weiteres Los, das weit über seinen Ausruf hinaus schoss, war das einzigartige Essay-Album Türkei (Los 1664).  Geschätzt auf 500 Euro, wurde es heiß umkämpft – und realisierte schließlich ein Ergebnis von 3.920 EUR. Positive Akzente setzte erneut das diesmal reichhaltigere Münzangebot, das zu zwei Dritteln verkauft wurde und über weite Teile hoch im Kurs stand.

Bei den Einzellosen entfachten insbesondere das Polen- und Russlandangebot heiße Bietergefechte, die in beeindruckende Steigerungen gipfelten. Später bescherte der Bereich ALTDEUTSCHLAND einige Erfolge. Das kleine Angebot überzeugte mit guten Quoten. Maßgeblichen Beitrag hierzu leistete die seltene und schöne Einheit Schleswig Holstein Mi-Nr. 1 (Los 3516) aus bekannter Provenienz, die sich mit einem Ergebnis von 10.700 EUR abhob. Zu den spannendsten Momenten des zweiten Auktionstages gehörte die Versteigerung des unverausgabten Sporthilfesatzes 2001 der Bundesrepublik Deutschland (Los 4832), der weit über die Taxe von 40.000 EUR hinausstieg. Der Hammer für diese absolute Seltenheit fiel erst bei 73.000 EUR.