Unsere insgesamt 26. und erste Auktion dieses Jahres bescherte gerade den Sammlungen einen soliden Aufschwung und beachtliche Steigerungen, der wohl Ausdruck starker Nachfrage aufgrund der langen Corona-Pause auf Seiten von Händlern und Sammlern zu sein schien. An drei Auktionstagen erfreute ein facettenreiches Angebot die beteiligten Philatelisten. Es gab auch Publikum im Saal bei entsprechenden Hygienemaßnahmen und die Coronakrise brachte zwar Korrekturen für die Einzellose, aber nicht den von vielen befürchteten Marktkollaps.

Mit Spannung wurde am ersten Auktionstag dem Aufruf unserer 122 »Exklusivitäten der Philatelie V« entgegengefiebert: So erzielte die komplette ungezähnte Ausgabe der Repräsentativen Darstellungen des Deutschen Reiches (Los 83, Zuschlag: 15.000 EUR).  Knapp dahinter rangiert die Danzig Markenheftchen-Seltenheit MH6 (Los 99, Zuschlag: 10.000 EUR) mit Zuschlag deutlich über dem Michelwert. Besonders gut präsentierte sich zudem Generalgouvernement aus dem Fiscus-Bestand (Lose 1, 2, 9 und 38). Auch die ENTWÜRFE DES PROF. KERN  liefen durchaus erfolgreich: So übertrumpfte der Entwurf von 1956 zur Wiedervereinigung, gleichzeitig auch das Titelbild des dazugehörigen Sonderkataloges, seinen Ausruf von 150 EUR mit einem Zuschlag von 1.650 EUR wesentlich.
Im Anschluss gaben die Ländersammlungen Nicollin schon einen Vorgeschmack auf den anstehenden Sammlungs- und Nachlass-Marathon mit insgesamt 2453 Losen, verteilt auf zwei Tage: Mehr als sieben Stunden lang schwang Auktionatorin Elisabetha Schlegel alleine am ersten Tag den Hammer und fuhr z.B. bei den Nachlässen eine Zuschlagsquote von 90% ein. Die wurde im Münzbereich noch getoppt, breitgefächertes Interesse und Preissteigerungen waren erneut so gut wie garantiert: Angeführt von den Münzen aus Habsburger Zeit (Taler RDR 1614 mit 3.500 EUR sowie Taler RDR 1618 mit 3.700 EUR) die Teil einer Münzeinlieferung aus Rostock waren. Diese bestand aus 172 Losen mit einem Ausruf von 16.500 EUR, 170 Lose wurden mit einem Zuschlag von 44.000 EUR verkauft
Auch beim Sonderteil Österreich wurde es interessant: Hier zeigte sich, dass Qualität und maßvolle Schätzungen von den Bietern honoriert werden (FIS ungezähnt und ungebraucht mit Zuschlag 4.600 EUR sowie Dollfuß ungezähnt und postfrisch mit 2.200 EUR). Insgesamt freuen wir uns, dass der Markt trotz der Corona-Krise wieder in Schwung gekommen ist.
Vielen Dank an die zahlreichen Bieterinnen und Bieter!